Der Misserfolg seiner Operette «Blinde-Kuh», die am 18. Dezember 1878 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde, musste dem dirigierenden Komponisten aus vielen Gründen unangenehm gewesen sein. Nicht zuletzt deshalb, weil seine neue Gattin Angelika in der Loge saß und das Debakel, das auch durch den höflichen Beifall des Premierenpublikums nicht kaschiert werden konnte, mit wachsender Ärgernis miterlebte. Es half Strauss nichts, dass man die Schuld an dem Versagen der Operette nicht ihm, sondern dem Direktor Maximilian Steiner anlastete, der den Stoff ausgewählt und das Stück für Strauss hatte einrichten lassen. Vielleicht war dieser Ärger auch der Grund, warum der Komponist nicht alle Motive der Operettenpartitur für den Tanzsaal ausgewertet hat. Nur fünf Tänze hat Johann Strauss selbst arrangiert. Einer davon war die Schnellpolka «Nur fort!». Das erste Motiv dieses Werkes stammt aus der Eröffnungsmelodie des Ensembles: «Nur fort, nur fort zum Schatten kühl, zur Wiese dort, zum Spiel!» aus dem zweiten Akt. Um die erste Aufführung dieser Schnellpolka, deren vitaler Schwung bis auf den heutigen Tage weiterwirkt, hat sich Johann Strauss nicht gekümmert. Er überließ es seinem Bruder Eduard, das Werk ins Programm der Karnevalsrevue am 2. März 1879 einzugliedern. Er selbst war der Devise: «Nur fort!» bereits gefolgt und hatte Wien mit seiner Gattin Lili Richtung Paris verlassen.
Johann Strauss II. Let’ s Away! op. 383 (1879) © by WJSO-Archive
Concerts
Orchestra
Media
Shop
Licenses
Contact
Sitelinks
Partner
Newsletter