Johann Strauss (Sohn) hat den Walzer «Telegraphische Depeschen» im Sommer des Jahres 1857 in Pawlowsk bei St. Petersburg fertiggestellt und am 25.8./6.9. im Vauxhall zum ersten Male aufgeführt. gleich in den ersten Takten der Einleitung ertönt das charakteristische Ticken der damals noch vergleichsweise primitiven Geräte, mit denen elektrische Impulse im Rhythmus der Morsezeichen zwischen Poststationen ausgetauscht worden sind. Dass die von Strauss (Sohn) ersonnenen Impulsfolgen zwischen den Metropolen des Zarenreiches und der Donaumonarchie ausgetauscht worden sind, lässt das Titelblatt erkennen: es sollte die Wahrzeichen von St. Petersburg und von Wien darstellen. Aber der Zeichner hat wohl als Folge des Fehlens einer Vorlage eine Basilika von Kiew abgebildet. In der Musik gibt freilich Wien buchstäblich den Ton an. Dieser Umstand wird in der Coda noch bekräftigt: es erklingt die Melodie von Wenzel Müller zu dem Lied «Ja, nur a Kaiserstadt, ja nur Wien!» Es war ein Bekenntnis des Komponisten zu seiner Heimat.
Text: Prof. Franz Mailer
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