Für den Medizinerball im Fasching des Jahres 1868, der am 21. Jänner im Sofien-Saal in Wien stattfand, hatte Josef Strauss neue Walzer mit dem Titel Sphären-Klänge komponiert, „und den Herren Hörern der Medizin an der Hochschule zu Wien achtungsvoll gewidmet“, wie auf der Titelseite der Klavierausgabe zu lesen ist, die beim Wiener Musikverlag von Carl Anton Spina erschien. Von den Ballgästen wurde die neue Komposition — nach Mitternacht von der Strauss-Kapelle vorgetragen — mit „besonderem“ Beifall aufgenommen. Der Berichterstatter des „Fremden-Blatts“ vom darauf folgenden Tag hingegen nörgelte missbilligend: „Die Melodien dieses Walzers waren besser als ihr Titel, da es einen eigenthümlichen Eindruck machte, ausgerechnet auf dem Medizinerballe musikalisch an’s ,Jenseits‘ erinnert zu werden.“ Diese Kritik basierte auf der alten, schon vom griechischen Philosophen, Mathematiker und Naturwissenschaftler Pythagoras formulierten Vorstellung, dass bei der Bewegung der Himmelskörper im Weltraum Töne entstehen (Sphärenmusik), die dem Sterblichen allerdings nicht wahrnehmbar sind.
Josef Strauss: Sphärenklänge / Walzer © by Kulturverein Wiener Blut
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