Eduard Strauss II. trat erstmals anlässlich des Strauss-Jubiläums im Jahr 1949 als Dirigent an die Öffentlichkeit. Man gedachte des 100. Sterbetages von Johann Strauss Vater und des 50. von Johann Sohn. 20 Jahre lang widmete er sich anschließend vornehmlich der Interpretation der Musik seiner Familie. Mit eigenen Kompositionen trat er nicht hervor. In seiner bescheidenen Art stellte er sich ganz in den Dienst der Musik seiner Vorfahren und machte es zu seinem Anliegen, sie zu ihrem ursprünglichen Stimmungsgehalt zurückzuführen und von später in Mode gekommenen Manieriertheiten zu befreien. Manche seiner Worte dazu haben noch heute volle Geltung: „Die Spannung kommt nicht vom Tempo; der Rhythmus kommt nicht vom Schlagwerk, sondern von den Bässen, Bratschen, den Zweiten Geigen“. „Einen Walzer musst du spielen wie eine Blume, aber Du musst einen Bogen spannen vom ersten Takt der Einleitung bis zum letzten Takt der Coda; Du darfst die Spannung zwischendurch, bei den Schlüssen der 5 Walzer (in der klassischen Wiener Walzerform) nie verlieren; es muss immer weitergehen und vergiss nie: ein Walzer, auch ein Konzertwalzer bleibt im Grunde Tanzmusik: du musst ihn so spielen, dass man immer noch dazu tanzen kann, also nicht zu schnell und weg mit den allzu vielen Temposchwankungen, den zu vielen Rubati, die ja nirgends in den Noten stehen!!“ Wie sein Großvater Eduard Strauss I. (1835 – 1916) bereiste auch Eduard II. viele Länder der Welt. Im Herbst 1966 absolvierte er eine große Tournee durch die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada mit dem eigens dafür neu gegründeten „Wiener Johann Strauss- Orchester“, das bis heute existiert. Er hat also dort mit einem Wiener Orchester – sogar in derselben Besetzung – fortgesetzt, wo sein Großvater 65 Jahre zuvor die berühmte Strausskapelle aufgelöst hatte. Aber sein Hauptverdienst war die „Eroberung“ des fernen Ostens für die Straussmusik in sechs großen Tourneen mit dem damals ausschließlich aus Japanern bestehenden „Tokyo Symphony Orchestra“ zwischen 1956 und 1967. Diese Veranstaltungen liefen unter dem Titel „Evening in Vienna“.Am 27. Dezember 1950 heiratete er Elisabeth, geborene Pontes (1919 - 2001) die er während ihres Gesangstudiums am Konservatorium der Stadt Wien kennengelernt hatte – vor seiner Dirigentenkarriere war er dort als Korrepetitor in der Opernklasse tätig.Am 6. April 1969, einem Ostersonntag, starb Eduard Strauss II. völlig unerwartet in Wien als bisher letzter ausübender Berufsmusiker der Familie. Unwiederbringlich bleibt die besondere Atmosphäre, wenn es in 150 Jahren Familientradition hieß: „Heut' spielt der Strauss“ und ein Musiker der Familie, sozusagen „in eigener Sache“ am Podium agierte!Nähere Informationen gibt auf Anfrage sein Sohn Dr. Eduard Strauss aus dem Familienarchiv, das die Tätigkeit Eduard Strauss II. lückenlos dokumentiert. Zur 20. Wiederkehr seines Todestages gaben Frau Elisabeth und Sohn Dr. Eduard im Jahr 1989 mit Hilfe von Dr. Gerta Knapek und Dr. Friedrich Klose (Coburg) im Eigenverlag eine Gedenkschrift heraus, die die 20-jährige Dirigentenlaufbahn von Eduard Strauss II. aus Zeitzeugnissen (Zeitungskritiken) nachvollzieht und belegt. Zum 100. Geburtstag Eduards II. überarbeitete sein Sohn Dr. Eduard diese Gedenkschrift im Jahr 2010. Am 17. März 2011 wurde das daraus entstandene Buch "Eduard Strauss II. – ein Künstlerleben" im Rahmen der "Tanz-Signale" 2011 im Palais Coburg präsentiert! (Quelle: Wiener Institut für Strauss-Forschung, www.johann-strauss.at)
Montag, 17. Oktober 196619.30 Uhr Montreal ⁄ Place des Arts Wilfrid-Pelletier Saal
Konzert in Montreal 1. Amerika-Kanada-Tournee
Eduard Strauss II Dirigent Dagmar Koller Sopran Walter Kräutler Tenor
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Josef Strauss : Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust / Walzer op. 263 Johann Strauss (Sohn) : Eröffnungsarie des Barons aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Josef Strauss : Frauenherz / Polka mazurka op. 166 Johann Strauss (Sohn) : «Mein Herr Marquis», Lachcouplet der Adele aus der Operette "Die Fledermaus" Johann Strauss (Sohn) : Leichtes Blut / Polka schnell op. 319 Johann Strauss (Sohn) : Geschichten aus dem Wienerwald / Walzer op. 325 Pause Johann Strauss (Sohn) : Einzugsmarsch aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Johann Strauss (Sohn) : Künstlerleben / Walzer op. 316 Johann Strauss (Sohn) : «Draußen in Sievering blüht schon der Flieder», Walzerlied aus der Operette «Die Tänzerin Fanny Elssler» Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : «Komm in die Gondel, mein Liebchen» aus der Operette «Eine Nacht in Venedig» Johann Strauss (Sohn) : Tritsch-Tratsch-Polka op. 214 Johann Strauss (Sohn) : Wer uns getraut, Duett aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228 Johann Strauss (Sohn) : Tik-Tak / Polka schnell op. 365 Johann Strauss (Sohn) : Duett aus der Operette «Wiener Blut»
Montreal ⁄ Place des Arts Wilfrid-Pelletier Saal Place-des-Arts, 175 Sainte-Catherine St W Québec H2X 1Y9 Montreal Kanada Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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